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Flüge nach Polen

Herrentagsausflug


UL-Piloten gehen zum Herrentag in die Luft

Flieger-Club „Märkische Schweiz“ setzt schöne Tradition mit Flug durch Polen fort

Gute Traditionen werden im Ultraleichtflieger-Club „Märkische Schweiz“ gepflegt. Und so wurde auch in diesem Jahr wieder zu Himmelfahrt zum „Herrentagsausflug“ gestartet. Eine anspruchsvolle Tour rund durch das polnische Nachbarland bis kurz vor die ukrainische Grenze wurde geplant und vorbereitet. Mit viel Mühe und wie immer sehr korrekt und zuverlässig beschäftigte sich Siegmar Sprenger mit der Vorbereitung der Flugroute und war auch während des Fluges durch den polnischen Luftraum ein sicherer Führer. Bereits auf die Vorbereitung der Veranstaltung legte der international erfahrene Pilot viel Wert. Immerhin hatten sich zehn UL-Besatzungen zum Ausflug angemeldet. In einer so großen Formation zu fliegen ist manchmal nicht ganz leicht. Verschiedene Flugzeugtypen, unterschiedliche Flugerfahrungen und Flugstile müssen unter einen Hut gebracht werden. Das wurde während zwei praktischen Trainings versucht. Der Aufbau der Formation, Fliegen von Kurven im Verband und das Auflösen und sichere Landen aus der Gruppe wurden am heimischen Flugplatz Eggersdorf trainiert.

Von hier aus sollte in diesem Jahr eine über tausend Meilen lange Strecke absolviert werden. Landungen in Gliwice, Nowy Targ am Fuße der Hohen Tatra, Arlamow an der ukrainischen Grenze und Gizycko in den Masuren waren als Stationen vorgesehen. Zwar ist das Fliegerische für die UL-Piloten auf solchen Touren wichtig, aber sie wollen auch die Menschen, deren Traditionen und Lebensweisen in den besuchten Regionen kennenlernen. Deshalb hatte Clubmitglied Andreas Przybyla sich nicht nur um Unterkünfte, sondern unter anderem auch um die Besichtigung eines Bergwerkmuseums sowie eine Floßfahrt mit einem Goralenfloß auf der Dunajec gekümmert.

Doch der Wettergott machte in diesem Jahr zu Himmelfahrt mit viel Regen und geringer Wolkenuntergrenze einen schönen Flieger-Plan zunichte. Was die märkischen UL-Piloten nicht davon abhielt, sich flugs den neuen Bedingungen anzupassen und eine andere Strecke zu wählen, die auch sicher zu fliegen war. Nach einem um mehrere Stunden verschobenen Start ging es nördlicher als geplant nach Inowroclaw und einen Tag später nach Gizycko in die Masuren, die mit strahlendem Sonnenschein wohl etwas Wiedergutmachung leisten wollten. Einen Tag Aufenthalt gab es hier, der zunächst für technische Kontrollen und das Auftanken genutzt wurde. Das Auftanken auf den polnischen Plätzen war mitunter etwas Zeit raubend, da es keine Tankanlagen gab. Und so wurde mit mehreren Kanistern und immer hilfsbereiten polnischen Fliegerfreunden per Pkw die nächste Straßentankstelle angefahren bis alle UL-Tanks wieder gefüllt waren. Das sonnige Wetter in Gizycko lud natürlich zu einem Spaziergang durch die gepflegte Stadt ein. Auch die Festung Boyen, eines der europaweit bemerkenswertesten Werke der Militärarchitektur, das zwischen 1843 und 1851 als strategisch wichtigste Verteidigungsanlage in Ostpreußen gebaut wurde, fand das Interesse der Piloten. Und nicht fehlen durfte natürlich in der „sommerlichen Wasserhauptstadt“ und im „Herzen der Masurischen Seenplatte“, so die Beinamen von Gizycko, eine fröhliche Bootstour, die etwas von der Schönheit der Landschaft erahnen ließ. Ausgiebig von den Piloten getestet wurden auch die lukullischen Angebote, die es in den vielen gemütlichen Gaststätten mit freundlichen Menschen zu entdecken gab.

Manche schöne Reise könnte länger dauern, doch auch für begeisterte UL-Piloten geht sie einmal zu Ende. Dank Siegmar Sprenger und Andreas Przybyla, die sich für das Team engagierten, und disziplinierten Clubmitgliedern, wird die Herrentagstour Polen 2014 wohl eine gute Erinnerung bleiben.

Frank Meyhoefer